Wanderausstellung zu Dr. Elisabeth Schlicht und dem Emslandplan in Geeste eröffnet

Am 12. Juni wurde im Rathaus der Gemeinde Geeste die Wanderausstellung „Neustart Heimat. Dr. Elisabeth Schlicht und der Emslandplan“ der Emsländischen Landschaft eröffnet. Die Ausstellung beleuchtet die Auswirkungen des Emslandplans auf das soziale und kulturelle Leben der Region – insbesondere durch das Wirken von Dr. Elisabeth Schlicht (1914–1989). Am Eröffnungsabend referierte Dr. Benjamin van der Linde (Emsländischer Heimatbund) und gab einen interessanten Einblick in die Entstehungsgeschichte des Emslandplans vor nunmehr 75 Jahren.
Im Rahmen der Eröffnung begrüßte Bürgermeister Helmut Höke rund 40 Gäste im Ratssaal und würdigte dabei gleich drei bedeutende Jubiläen in der Gemeinde Geeste: 1.025 Jahre Ersterwähnung der Orte Dalum und Hesepe, 75 Jahre Emslandplan und 50 Jahre Heimatverein Geeste. Diese Meilensteine stünden sinnbildlich für die Tatkraft, den starken Zusammenhalt und die Disziplin der Menschen vor Ort. Mit ihrer ausgeprägten „Wir packen es an“-Mentalität hätten die Bürgerinnen und Bürger entscheidend zur positiven Entwicklung der Region und der Gemeinde Geeste beigetragen – damals wie heute.
Auch Archivar Dr. Martin Koers hieß die Zuhörerinnen und Zuhörer sowie den Referenten Dr. van der Linde willkommen. Koers berichtete von seinen wissenschaftlichen Bezügen zu Dr. Elisabeth Schlicht: er habe von 2012 bis 2015 ihren schriftlichen Nachlass erfasst und in diesem Zusammenhang rund 5.000 Bilder und mehr als 200 Archivkartons digitalisiert und bearbeitet, die heute beim Emsländischen Heimatbund in Meppen eingesehen werden können.
Dr. Benjamin van der Linde gab im Ratssaal der Gemeinde Geeste einen Einblick in die Entstehungsgeschichte und die langfristigen Auswirkungen des Emslandplans und ordnete ihn in den historischen Kontext ein. Insbesondere ging er auf die erste Phase des Emslandplans ein, in der Elisabeth Schlicht großen Einfluss nehmen konnte.
Die promovierte Archäologin war von 1953 bis 1963 die erste Geschäftsführerin des „Emsländischen Heimatvereins“ (später Heimatbund) und prägte mit Weitblick und Engagement die Heimatpflege im Emsland maßgeblich. In einer Zeit des Aufbruchs nach dem Zweiten Weltkrieg setzte sie sich für den Erhalt von Kulturgütern, historischen Bauten und Naturräumen ein. Ihr Ziel war es, eine neue gemeinsame Heimat zu schaffen, die Vergangenheit und Zukunft miteinander verbindet. Auch die touristische Entwicklung der Region wurde durch ihre zahlreichen Vorträge weit über die Grenzen des Emslands hinaus gefördert.
Im Anschluss an den Vortrag wurde die Wanderausstellung eröffnet, die Schlichts innovative Ansätze in der Kultur- und Heimatpflege in den Mittelpunkt stellt.
Sie ist bis zum 3. Juli im Rathaus der Gemeinde Geeste zu sehen und kann während der regulären Öffnungszeiten – montags bis freitags von 8:30 bis 12:30 Uhr sowie montags bis donnerstags von 14:00 bis 16:00 Uhr – besucht werden.