Dalum im Wandel - Ortskernveränderungen seit 1945

Rund 70 Besucherinnen und Besucher folgten am 7. Oktober der Einladung der Gemeinde Geeste zu einem weiteren Vortrag der Jubiläumsreihe „1.025 Jahre Ersterwähnung der Orte Dalum und Hesepe“. Im Ratssaal berichtete der Arbeitskreis Dalumer Geschichte über die Veränderungen im Ortskern von Dalum seit 1945 und führte das Publikum mit zahlreichen, teils kolorierten Fotografien auf eine eindrucksvolle Zeitreise durch die jüngere Ortsgeschichte.
Bürgermeister Helmut Höke begrüßte den Arbeitskreis und würdigte das langjährige ehrenamtliche Engagement der Gruppe, die seit 2011 aktiv ist. Auch Geestes Archivar Dr. Martin Koers betonte die enge Zusammenarbeit und den wertvollen Austausch mit den Ehrenamtlichen, deren Arbeit weit über den Ortsteil Dalum hinaus Bedeutung für die gesamte Gemeinde habe.
Brigitte Koch stellte die fünf Mitglieder des Arbeitskreises vor: Neben ihr selbst engagieren sich Kurt Brockamp, Alfons Brockhaus, Manfred Rogin und Wilfried Schmieding für die Erforschung und Dokumentation der Dalumer Geschichte. Schmieding und Brockhaus führten an diesem Abend durch die Präsentation und zeichneten die Entwicklung des Ortskerns von den Nachkriegsjahren bis in die Gegenwart nach. Sie beschrieben, wie Dalum einst als Haufendorf ohne feste Struktur bestand und sich im Zuge der Flurbereinigung und des wirtschaftlichen Aufschwungs stark wandelte.
Einen großen Einfluss hatte dabei die Öl- und Torfindustrie, die dem Ort über Jahrzehnte Arbeit und Wohlstand brachten. Bis 2015 spielte der Torfabbau eine zentrale wirtschaftliche Rolle, ehe die Flächen nach und nach renaturiert wurden und noch werden.
Mit anschaulichem Bildmaterial erinnerten die Vortragenden an markante Orte und Betriebe, etwa die Apotheke, das ehemalige Gefrierhaus – heute als Sauna genutzt – oder die Schwimmhalle, die dank der Einnahmen aus der Ölwirtschaft finanziert werden konnte. Auch das Schwesternwohnheim, die ersten Schulen und die Entwicklung der Infrastruktur zeigten, wie eng wirtschaftliche und soziale Veränderungen miteinander verbunden sind.
Ein stetes, zustimmendes Murmeln im Publikum zeigte, dass viele Zuhörer eigene Erinnerungen wachriefen und die gemeinsame Zeitreise durch Dalums Geschichte sichtlich genossen. Manche Zuhörende nutzten die Gelegenheit, eigene Erinnerungen und Anekdoten beizusteuern, was den Vortrag lebendig und persönlich machte. So wurde deutlich, dass Dalum trotz seiner ländlichen Prägung einem stetigen Wandel unterliegt und jede Generation ihr eigenes Kapitel zur Dorfgeschichte beiträgt.
Der Vortrag fügte sich nahtlos in die Jubiläumsreihe zum 1.025-jährigen Bestehen der Orte Dalum und Hesepe ein und machte einmal mehr deutlich, wie wichtig das Engagement von Ehrenamtlichen für den Erhalt lokaler Geschichte ist. Mit ihrer Arbeit trägt der Arbeitskreis Dalumer Geschichte dazu bei, das kulturelle Gedächtnis der Gemeinde zu bewahren – und Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft miteinander zu verbinden.