Lokale Infrastruktur und Windkraft waren beherrschende Themen der Osterbrocker Bürgerversammlung

Eine große Beteiligung und angeregte Dialoge prägten die diesjährige Bürgerversammlung in der Gaststätte Over in Osterbrock, zu der Bürgermeister Helmut Höke alle Interessierten aus den Ortschaften Osterbrock und Bramhar eingeladen hatte.
Da die letzte Versammlung bereits zwei Jahre zurücklag, gab Höke zunächst einen Überblick über die zwischenzeitlichen Entwicklungen in der Gemeinde Geeste. Er hob die Erhöhung der Einwohnerzahlen (+741 Einwohner seit dem 31.12.2021) und die positive Haushaltslage der Kommune in den zurückliegenden Jahren hervor. Entgegen der ursprünglichen Erwartungen, zeichne sich ab, dass auch der Haushalt 2025 ausgeglichen schließen werde. Im Bereich Asyl trat 2025 eine deutliche Entspannung ein, da im laufenden Jahr bislang keine Neuzuweisungen von Geflüchteten in die Gemeinde erfolgten.
Im vollbesetzen Saal wurden Themen wie die Bauplatz- und Gewerbeentwicklung sowie die Herstellung der Barrierefreiheit des Osterbrockes Bahnhofs behandelt. Dort hat die Deutschen Bahn für 2026 entsprechende Arbeiten angekündigt. Bereits umgesetzt ist dagegen der Ganztagsausbau an der Gebrüder-Grimm-Grundschule, in der aktuell 106 Schüler unterrichtet werden. 119 Kinder besuchen ferner eine der zwei Osterbrocker Kitas. Im Jahr 2024 wurde zudem der ehemalige Umkleidetrakt der Alten Schule in Bramhar mit LEADER-Fördermitteln zu einem neuen Jugendraum umgebaut und das Gebäude energetisch optimiert.
Auf besonderes Interesse stießen die Ausführungen Hökes zum Regionalen Raumordnungsprogamm des Landkreises Emsland für den Bereich „Windenergie“. Dieses Programm weist das an Osterbrock und Bramhar angrenzende Waldgebiet „Engelbertswald“ als Vorranggebiet für Windenergie aus und soll nach dem Willen des Projektierers WPD zeitnah mit 14 Windenergieanlage bebaut werden. Kritische Fragen u.a. zu Abständen, Schattenschlag und Geräuschemissionen, aber auch zu Kompensation und zum Beteiligungsmodell des Windparkbauers zeigten, dass das Vorhaben in beiden Ortschaften polarisiert. Entsprechend bestätigt sah sich der Geester Rathauschef, der gemeinsam mit seinen Amtskollegen aus Haselünne und Lengerich die Durchführung einer Informationsveranstaltung der WPD angeregt hatte. Diese fand Anfang September in der Haselünner Stadthalle statt und bot der Öffentlichkeit erstmals Gelegenheit zu Fragen und Austausch rund um das geplante Projekt.
Während der Osterbrocker Bürgerversammlung konnten zahlreiche Anregungen u.a. zur Kontrolle von Einmündungen und Wegen sowie von öffentlichem Grün aus der Einwohnerschaft aufgenommen werden. Auch der Ausbauzustand der Friedhofstraße und des Kirchwegs wurde als verbesserungsbedürftig bewertet. Eine Sanierung der Klosterholter Straße sahen einige Anwesende ebenfalls als sinnvoll an. Hier versprach Höke mit dem Landkreis Emsland in Kontakt zu treten, um eine Aufnahme der Kreisstraße 237 in das Straßenausbauprogramm des Kreises anzuregen. Im Bereich des Distelrings wünschten sich Anwohner überdies einen Bolzplatz für die Kinder des dortigen Wohngebietes.