Vortrag des Kirchenhistorikers Dr. Hermann Queckenstedt nahm Besucher mit auf eine spannende Zeitreise

Anfang November fand mit dem Vortrag des Osnabrücker Kirchenhistorikers Dr. Hermann Queckenstedt der letzte Vortrag der Jubiläumsvortragsreihe „1025 Jahre Ersterwähnung Dalum und Hesepe“ statt.

 

Pfarrer Altmeppen eröffnete den Abend in der St.-Nikolaus-Kirche in Groß Hesepe und begrüßte den Referenten sowie die zahlreichen Gäste. Auch Gemeindearchivar Dr. Martin Koers hieß die Anwesenden willkommen. Helmut Höke bedankte sich bei den zahlreichen Zuhörerinnen und Zuhörern und leitete in das Thema des Abends ein. In seinem Grußwort betonte der Bürgermeister die große Bedeutung des christlichen Glaubens für die Entwicklung der Region: „Der Glaube hat Maßstäbe gesetzt, die unser Zusammenleben im Emsland bis heute prägen.“

 

Im Mittelpunkt des Vortrags stand die St. Nikolauskirche, einer der ältesten Kirchen im heutigen Landkreis Emsland. Dr. Queckenstedt spannte den historischen Bogen weit zurück und erinnerte daran, dass Karl der Große um das Jahr 800 die Christianisierung in seinem Reich vorantrieb und damit den Grundstein für das kirchliche und gesellschaftliche Leben im Emsland legte. Die Kirchen wurden in der Folge nicht nur zentraler Bestandteil des alltäglichen Lebens, sondern auch baulicher Mittelpunkt eines Ortes.

 

Der Kirchenhistoriker beschrieb, wie sich Deutschland im Laufe der Jahrhunderte zu einem „Flickenteppich“ unterschiedlicher kirchlicher und politischer Strukturen entwickelte. Im 14. Jahrhundert war der heutige Landkreis Emsland auf die Bistümer Osnabrück und Münster aufgeteilt – in diese Zeit fällt auch der Bau der St. Nikolauskirche.

 

Besonderes Interesse fanden die Ausführungen zu den detaillierten Wandmalereien der Kirche, die bei Restaurierungsarbeiten im 20. Jahrhundert wieder freigelegt wurden. Dr. Queckenstedt erinnerte zudem an den heiligen Nikolaus, den Patron der Reisenden und Kaufleute, nach dem die Kirche benannt ist.

 

Er hob auch die Bedeutung der Kirchengemeinde für das gesellschaftliche Leben in Hesepe hervor. Ende des 19. und Anfang des 20. Jahrhunderts engagierte sich die Kirche insbesondere in der Jugendarbeit. Aus dieser Bewegung heraus entstand unter anderem die DJK Groß Hesepe (Deutsche Jugendkraft), aus der der heutige SV Groß Hesepe hervorging.

Zum Abschluss berichtete Queckenstedt vom Anbau der St. Nikolauskirche im Jahr 1938, der unter der Leitung von Pfarrer Wekenborg erfolgte und bis heute das Erscheinungsbild der Kirche prägt.

 

Mit dem Vortrag von Dr. Queckenstedt ging eine vielseitige und sehr gut besuchte Vortragsreihe zu Ende, die das Jubiläumsjahr mit spannenden historischen Einblicken bereicherte.